In einer Sondermeldung vom 9. April 2020 gab die Stadt Frankfurt bekannt, dass sie die Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen durch Gabenzäune aus „ethischen Gründen“ ablehne. Der Ortsverein der SPD-Sachsennnhausen ist schockiert über diese Aussage und fordert einen Erhalt der Gabenzäune während der Corona-Pandemie.
„In Zeiten der Corona-Pandemie können die Tafeln und zahlreiche weitere Hilfsdienste nicht wie gewohnt angeboten werden“, so Jelena Rothermel, stellvertretende Vorsitzende der SPD Sachsenhausen. „Für viele Menschen sind die Gabenzäune deshalb zurzeit der einzige Weg, Lebensmittel, Hygieneartikel oder Kleidung zu erhalten.“ Die Stadt Frankfurt hat es bisher nicht geschafft, eine adäquate Versorgung Bedürftiger sicherzustellen. Umso zynischer ist es deshalb, nun auch das private Engagement der Frankfurter Bürger*innen in Frage zu stellen. Für die nicht erst seit Corona besorgniserregende Vermüllung etwa im Bahnhofsviertel, die in der Bekanntmachung problematisiert wird, sollte die Stadt eine Lösung finden, die nicht auf Kosten der hilfsbedürftigen Bürger*innen geht.
Wir stellen außerdem fest, dass Gesundheits- und Ordnungsdezernent der Stadt Frankfurt schon seit langem mehr Sozialarbeiter*innen und -pädagog*innen hätten einstellen müssen, um Bedürftigen helfen und das privates Engagement unterstützen zu können.
Der Ortsverein der SPD-Sachsenhausen regt zusätzlich an, zurzeit leere Hotelzimmer für alle Obdachlosen anzumieten. Nur so können auch sie vor einer Corona-Infektion geschützt werden. Außerdem wäre so eine Versorgung mit etwa Lebensmitteln sehr viel einfacher zu gewährleisten – gerade viele Obdachlose sind derzeit auf die Gabenzäune angewiesen. „Die Stadt sollte ihrer Aufgabe gerecht werden, für die Sicherheit und den Schutz aller Bürger*innen zu sorgen, anstatt sie in ihrem Engagement zu behindern“, sagt Jan Binger, stellvertretender Vorsitzender der SPD Sachsenhausen.